Donnerstag, 6. Oktober 2011

Mal wo anders chillen…
















Der Panamahutstand

Warum „Kreuzkölln“ so cool sein kann

Rekultivierung
, das Wort, das so ziemlich alles beschreibt, was gerade mit den Bezirken im Stadtkern von Berlin passiert. Bestimmt kann jetzt nicht jeder etwas mit dem Begriff Rekultivierung anfangen, deshalb zeig ich es euch einfach an einem Beispiel, nämlich das Maybachufer.


Schon in der Weimarer Republik war das Maybachufer als Marktplatz in Kreuzberg bekannt und drei Mal in der Woche wurden dort die verschiedensten Waren angeboten, abgesehen von Gemüse und Obst.
Der Markt, der heutzutage „BiOrientmarkt“ genannt wird, ist ganz ähnlich zu dem Alten, wobei es das Zusammenkommen der verschiedensten Kulturen ist, was den Markt am Maybachufer so besonders macht. Egal ob es Leckereien aus Kenia, Käse und Lakritze aus Holland oder Panamahüte aus Ecuador sind, sie alle finden dort ihren Platz am Markt. Meist freuen sich die Händler auch, wenn es mal zum Gespräch kommt über Berlin und die Leute oder wenn man sie einfach fragt, wo genau die Dinger eigentlich herkommen, die sie verkaufen und woraus sie bestehen.
Auf jeden Fall kann man dort auf kulinarische Erkundungstour gehen, wobei man wirklich sehr hungrig ankommen muss, denn von vorne bis hinten gibt es lauter Sachen zum Essen. Meine Favoriten sind zum Beispiel: Dattelkekse mit Pistazien, Fladenbrot mit Spinat und Frischkäse und der frisch gepresste Granatapfelsaft. Das Beste aber ist, es kommen fast jedes Mal neue Leute mit neuen Gerichten, die alle ihren besonderen Touch haben.
Natürlich kann man hier aber auch seine gewöhnlichen Einkäufe für zu Hause machen, zum Beispiel 5 Kilo Tomaten für 2€ oder 2 Kilo Pfirsiche für 1€, also wenn man so viel essen kann, dann ist es für einen schon ganz praktisch.

Neben den ganzen Ständen für Obst und Gemüse, gibt es viele Leute, die an Ständen entweder Stoffe zum selber nähen verkaufen oder ihre eigenen Kreationen verkaufen.

 "Wahre Panamahüte                                  kommen aus Ecuador!"



 Es verkauft dort z.B. eine Ecuadorianerin, originale Panamahüte aus Bananenblättern, wobei sie darauf besteht, dass die wahren Panamahüte, nicht aus Panama, sondern aus Ecuador kommen. Nebenbei verkauft diese auch „Inka-Poncho-Pullover“ mit schönen kleinen Lamas drauf, was vielleicht nicht jedermanns Geschmack, aber doch ganz lustig ist.
Meist daneben ist auch gleich ein Stand bei dem T-Shirts mit total kreativen Motiven von Berlin oder allgemeine Themen, wie z.B. der Globalisierung, verkauft werden, die so garantiert noch keiner hat.
Für den Künstlerbedarf gibt es auch vielerlei Dinge, so kann man sich Stifte und Mappen, sowie „handgeschöpftes recyceltes“ Papier, zu wesentlich niedrigeren Preisen kaufen als im Fachmarkt, wobei man aber echt aufpassen muss, dass man nicht doch am Ende übers Ohr gehauen wird.
Wer ein Retro-Fan ist wird sich hier besonders freuen, da hier so fast ziemlich alle Filmplakate von 1930 bis jetzt, dort zu kaufen sind, die teilweise echt cool sind.
Jedoch muss man aber auch nicht unbedingt zum Maybachufer gehen, um den nächsten Großeinkauf für… was auch immer zu machen, sondern man findet hier auch vielerlei Orte, etwas entfernt von Markt, direkt am Ufer, wo man sich einfach hinsetzen kann, am besten mit ein paar Freunden, und einfach mal die Atmosphäre genießen kann oder man geht durch die anliegenden Straßen und schaut sich ein paar Graffitis an, von denen einige einen Echt inspirieren können. Man kann sich aber auch einfach mit Kamera oder Zeichenblock bewaffnen und nach Motiven suchen, die man dort auf jeden Fall findet.

Wenn man nun, egal ob man was gegessen hat, gekauft, fotografiert oder sonst was gemacht hat, kann man auch am Ende der Marktkette einer der Alternative Bands zuhören, die dort öfter spielen, mit vielen interessanten und abgefahrenen Leuten, wobei man echt mit einigen von denen ins Gespräch kommen kann, über dies und das.
Auf jeden Fall ist eine Reise zum Maybachufer, fast eine Reise wie in eine andere Stadt, weil die Leute, die dort leben und allgemein die Atmosphäre eine ganz andere ist, als zum Rest der Stadt, aber am besten überzeugt ihr euch selbst und opfert einfach mal einen Dienstag- oder Freitagnachmittag und begebt euch an das Maybachufer an der Herrmannstraße.

Wie kommt man hin?
Am besten fahrt ihr mit der S-Bahn bis Yorkstraße und steigt dann in die U-Bahn Richtung Herrmannplatz, steigt dort aus und geht den Kottbusser Damm runter und dann merkt ihr schon, wenn ihr da seid. 


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