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Der Panamahutstand |
Warum „Kreuzkölln“ so cool sein kann
Rekultivierung
, das Wort, das so ziemlich alles
beschreibt, was gerade mit den Bezirken im Stadtkern von Berlin passiert.
Bestimmt kann jetzt nicht jeder etwas mit dem Begriff Rekultivierung anfangen, deshalb zeig ich es euch einfach an einem
Beispiel, nämlich das Maybachufer.
Schon in der Weimarer Republik war das Maybachufer als
Marktplatz in Kreuzberg bekannt und drei Mal in der Woche wurden dort die
verschiedensten Waren angeboten, abgesehen von Gemüse und Obst.
Der Markt, der heutzutage „BiOrientmarkt“ genannt wird, ist
ganz ähnlich zu dem Alten, wobei es das Zusammenkommen der verschiedensten
Kulturen ist, was den Markt am Maybachufer so besonders macht. Egal ob es
Leckereien aus Kenia, Käse und Lakritze aus Holland oder Panamahüte aus Ecuador
sind, sie alle finden dort ihren Platz am Markt. Meist freuen sich die Händler
auch, wenn es mal zum Gespräch kommt über Berlin und die Leute oder wenn man
sie einfach fragt, wo genau die Dinger eigentlich herkommen, die sie verkaufen
und woraus sie bestehen.
Auf jeden Fall kann man dort auf kulinarische Erkundungstour
gehen, wobei man wirklich sehr hungrig ankommen muss, denn von vorne bis hinten
gibt es lauter Sachen zum Essen. Meine Favoriten sind zum Beispiel: Dattelkekse
mit Pistazien, Fladenbrot mit Spinat und Frischkäse und der frisch gepresste
Granatapfelsaft. Das Beste aber ist, es kommen fast jedes Mal neue Leute mit
neuen Gerichten, die alle ihren besonderen Touch haben.
Natürlich kann man hier aber auch seine gewöhnlichen Einkäufe
für zu Hause machen, zum Beispiel 5 Kilo Tomaten für 2€ oder 2 Kilo Pfirsiche
für 1€, also wenn man so viel essen kann, dann ist es für einen schon ganz
praktisch.
Neben den ganzen Ständen für Obst und Gemüse, gibt es viele
Leute, die an Ständen entweder Stoffe zum selber nähen verkaufen oder ihre
eigenen Kreationen verkaufen.
"Wahre Panamahüte kommen aus Ecuador!"
Es verkauft dort z.B.
eine Ecuadorianerin, originale Panamahüte aus Bananenblättern, wobei sie darauf
besteht, dass die wahren Panamahüte, nicht aus Panama, sondern aus Ecuador
kommen. Nebenbei verkauft diese auch „Inka-Poncho-Pullover“ mit schönen kleinen
Lamas drauf, was vielleicht nicht jedermanns Geschmack, aber doch ganz lustig
ist.
Meist daneben ist auch gleich ein Stand bei dem T-Shirts mit
total kreativen Motiven von Berlin oder allgemeine Themen, wie z.B. der
Globalisierung, verkauft werden, die so garantiert noch keiner hat.
Für den Künstlerbedarf gibt es auch vielerlei Dinge, so kann
man sich Stifte und Mappen, sowie „handgeschöpftes recyceltes“ Papier, zu
wesentlich niedrigeren Preisen kaufen als im Fachmarkt, wobei man aber echt
aufpassen muss, dass man nicht doch am Ende übers Ohr gehauen wird.
Wer ein Retro-Fan ist wird sich hier besonders freuen, da
hier so fast ziemlich alle Filmplakate von 1930 bis jetzt, dort zu kaufen sind,
die teilweise echt cool sind.
Jedoch muss man aber auch nicht unbedingt zum Maybachufer
gehen, um den nächsten Großeinkauf für… was auch immer zu machen, sondern man
findet hier auch vielerlei Orte, etwas entfernt von Markt, direkt am Ufer, wo
man sich einfach hinsetzen kann, am besten mit ein paar Freunden, und einfach
mal die Atmosphäre genießen kann oder man geht durch die anliegenden Straßen
und schaut sich ein paar Graffitis an, von denen einige einen Echt inspirieren
können. Man kann sich aber auch einfach mit Kamera oder Zeichenblock bewaffnen
und nach Motiven suchen, die man dort auf jeden Fall findet.
Wenn man nun, egal ob man was gegessen hat, gekauft,
fotografiert oder sonst was gemacht hat, kann man auch am Ende der Marktkette
einer der Alternative Bands zuhören, die dort öfter spielen, mit vielen
interessanten und abgefahrenen Leuten, wobei man echt mit einigen von denen ins
Gespräch kommen kann, über dies und das.
Auf jeden Fall ist eine Reise zum Maybachufer, fast eine
Reise wie in eine andere Stadt, weil die Leute, die dort leben und allgemein
die Atmosphäre eine ganz andere ist, als zum Rest der Stadt, aber am besten
überzeugt ihr euch selbst und opfert einfach mal einen Dienstag- oder
Freitagnachmittag und begebt euch an das Maybachufer an der Herrmannstraße.
Wie kommt man hin?
Am besten fahrt ihr mit der S-Bahn bis Yorkstraße und steigt
dann in die U-Bahn Richtung Herrmannplatz, steigt dort aus und geht den Kottbusser Damm runter und dann merkt ihr schon, wenn ihr da seid.
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